Das Programm war hochkarätig, vielseitig und praxisnah:
- Europäische Zentralbank (EZB):
Den Auftakt der Reise bildete ein Besuch bei der EZB, bei dem die Teilnehmer:innen einem Fachvortrag von Julian von Landesberger zur europäischen Geldpolitik beiwohnten. Der Referent berichtete über das Inflationsziel der EZB sowie über zentrale Herausforderungen aktueller geldpolitischer Entscheidungen. Besonders interessant war sein Einblick in die Rolle quantitativer Maßnahmen im Rahmen des Asset Purchase Programms des Eurosystems.
- Deutsche Bundesbank & Geldmuseum:
Weiter ging es mit einer Führung durch das Geldmuseum, welches eindrucksvoll die Geschichte, Bedeutung und Zukunft des Geldes veranschaulichte – von historischen Zahlungsmitteln bis hin zu modernen Themen wie Falschgeldprävention und digitalem Zentralbankgeld.
Im Anschluss folgte in den Hallen der Deutschen Bundesbank ein spannender Forschungsvortrag von Dr. Christoph Memmel zum Thema „Interest Rate Risk“. Er erläuterte darin, wie Zinsänderungen die Nettozinsmargen von Banken, ihre Fristentransformation sowie deren Ertragslage beeinflussen – ein Thema von höchster Relevanz in der aktuellen Zinslandschaft.
- Ein gelungener Ausgleich zu den inhaltlich intensiven Programmpunkten war die geführte Stadttour durch Frankfurt, bei der auch die historische und architektonische Vielfalt der Stadt erlebbar wurde. Frankfurt hat eben mehr zu bieten als nur Banken – auch viele nette Lokale und eine lebendige Stadtkultur, die wir im Anschluss gemeinsam genießen konnten.
- DZ BANK AG:
Ein besonders spannender Programmpunkt war der Besuch in der DZ BANK. Friedrich Luithlen gab uns als Leiter Debt Capital Markets einen anschaulichen Einblick in seinen Arbeitsbereich und erklärte, wie Unternehmen sich über Anleihen finanzieren, welche Rolle die DZ BANK dabei spielt und wie sich der Markt in einem sich wandelnden Zinsumfeld entwickelt. Im Anschluss sprach Daniel Lenz über die aktuellen wirtschaftlichen Risiken in Deutschland – unter anderem die nachlassende Stimmung in der Industrie, geopolitische Unsicherheiten durch Kriege, sowie mögliche Auswirkungen der US-Zollpolitik. Besonders interessant war sein Blick auf die enge Verknüpfung der deutschen und österreichischen Wirtschaft – und welche Herausforderungen sich daraus für beide Länder ergeben könnten.
Beim gemeinsamen Mittagessen (Vielen Dank an die DZ Bank AG für die Einladung) hatten wir die Gelegenheit, die Themen in kleiner Runde weiter zu vertiefen.
Nicht zu vergessen: der atemberaubende Ausblick aus dem 50. Stock auf die Frankfurter Skyline – ein echtes Highlight!
- Baader Bank:
Besonders motivierend war der Besuch bei der Baader Bank, wo Christopher Pöllinger – Absolvent unseres Instituts – heute als Market Maker tätig ist. In einem praxisnahen Vortrag berichtete er von seinem Karriereweg und den komplexen Mechanismen seiner täglichen Arbeit.
Ein motivierender, authentischer Einblick in die Welt des Wertpapierhandels und zudem ein starkes Signal an unsere Studierenden: Man kann als Absolvent:in aus Graz erfolgreich in der Finanzmetropole Frankfurt Fuß fassen!
- Deutsche Börse:
Den würdigen Abschluss der Bildungsreise bildete der Besuch der Frankfurter Wertpapierbörse, wo sich Edda Vogt extra für uns Zeit nahm – ein Ort, der wie kaum ein anderer für Dynamik, Geschichte und Internationalität der Finanzmärkte steht.
- Fazit:
Diese Bildungsreise war weit mehr als eine Vergnügungsfahrt – sie war eine intensive, praxisnahe Lernerfahrung, die akademischen Tiefgang mit persönlichem Austausch verband. Neben den spannenden Einblicken in zentrale Institutionen der Finanzwelt kam auch der zwischenmenschliche und soziale Aspekt nicht zu kurz: Gemeinsame Abendessen, Gespräche abseits des Programms und das Erkunden der Stadt trugen maßgeblich dazu bei, die Reise zu einem rundum gelungenen Erlebnis zu machen.
Unsere Studierenden konnten wertvolle Kontakte knüpfen, theoretisches Wissen mit aktuellen Fragestellungen der Finanzpraxis verknüpfen und dabei internationale Perspektiven gewinnen.
Wir danken allen Vortragenden und Partnerinstitutionen herzlich für ihre Zeit, ihre Expertise und ihre Offenheit im Austausch mit unserer Gruppe.
Ein besonderer Dank gilt dem Förderverein für das Bank- und Finanzwesen in Graz sowie der Raiffeisenlandesbank Steiermark, die diese Exkursion in beeindruckender Weise ermöglicht haben: Dank ihrer großzügigen Unterstützung konnten alle teilnehmenden Studierenden kostenfrei an der Reise teilnehmen.
Dieses außergewöhnliche Engagement für akademische Bildung und Nachwuchsförderung ist alles andere als selbstverständlich – und war die Grundlage für eine unvergessliche, lehrreiche und inspirierende Erfahrung.